Gossau soll 2024 ein Zeitvorsorge-System erhalten

Heute unterstützen, morgen Hilfe erhalten

Der Stadtrat beantragt für die Initialisierung 35’000 Franken aufzuwenden und für den Betrieb jährlich 30’000 Franken. Vorgesehen ist die Zusammenarbeit mit der Stiftung Zeitvorsorge St. Gallen. Zudem werden über fünf Jahre 90’000 Franken in eine Rückstellung eingelegt. Damit würden Zeitguthaben abgegolten, falls die Stiftung aufgelöst wird oder die Stadt Gossau die Zusammenarbeit einstellt. Gossau wäre nach St. Gallen und Rapperswil-Jona die dritte St. Galler Stadt, welche mit der Stiftung zusammenarbeitet.

Immer mehr betagte Menschen in der Schweiz möchten möglichst lange in den vertrauten vier Wänden wohnen. Dazu sind viele auf Unterstützung angewiesen. Dabei geht es um Pflege, aber auch um Betreuung. Ein persönliches Zeitkonto Bei Letzterer setzt das Konzept der Zeitvorsorge an. Menschen ab fünfzig schenken Betagten ausserhalb des Familienkreises Zeit. Sie erledigen beispielsweise den Wocheneinkauf, begleiten beim Arztbesuch, bieten Fahrdienste an, kochen und essen gemeinsam oder verbringen einen Teil der Freizeit mit der betreuten Person. Die Stunden dieser Freiwilligenarbeit werden einem persönlichen Konto bei der Zeitvorsorge der Stadt Gossau gutgeschrieben. Wenn die betreuende Person später selber Unterstützungsleistungen benötigt, kann sie ihr Zeitguthaben dafür einlösen.