Die Gossauer Altersstrategie bis 2035 sieht die Seniorenpartizipation als neue zentrale Massnahme vor. Die Stadt wird dafür den Rahmen bereitstellen; aktiv werden müssen die Seniorinnen und Senioren.
Das über fünfzehn Jahre alte Gossauer Leitbild «Leben im Alter – Alter im Leben» wird abgelöst durch die Altersstrategie 2022 bis 2035. Bei deren Erarbeitung haben Seniorinnen und Senioren sowie Akteure in zwei Begleitgruppen mitgewirkt.
Fünf Handlungsfelder mit Massnahmen
Die Strategie betont das dritte Lebensalter als wichtige Ressource für die Gesellschaft und setzt den Schwerpunkt auf eine personenzentrierte Alterspolitik. Deren Merkmale sind ein umfangreiches, differenziertes Leistungsangebot, welches gleichermassen und gleichwertig von professionellen öffentlichen und privaten Anbietern sowie Freiwilligen erbracht wird.
Strukturiert ist die Strategie in fünf Handlungsfelder: Altersfreundlicher Lebensraum, aktive Sorge-Kultur, koordinierte Alterspolitik, Angebote und Entwicklungen sowie nachhaltige Finanzierung. Daraus lassen sich 41 Massnahmen ableiten. Viele davon gehören zu den Grundaufgaben in der Alterspolitik und bestehen bereits oder sind in Arbeit.
Möglichkeit zur Beteiligung aufbauen
Effektiv neu definiert sind elf Massnahmen. Eine zentrale ist die strukturierte Mitwirkung der Seniorinnen und Senioren. Diese sollen ein Sprachrohr erhalten, über das sie der Stadt die Bedürfnisse und Wünsche dieser Bevölkerungsgruppe einbringen können. Die Stadt wird dafür den Rahmen bereitstellen und im Hintergrund unterstützen. Bereits bei der Entwicklung der Massnahme soll jedoch die betroffene Bevölkerungsgruppe aktiv werden.
Dazu wird eine Kerngruppe gebildet, in der Interessierte gefragt sind, die sich für ungefähr vier Treffen jährlich verpflichten. Sie trägt die Hauptverantwortung für eine Veranstaltung, die jährlich stattfinden soll. Die Gruppe wird auch die Anliegen der älteren Bevölkerung in der Stadt vertreten und bei der Umsetzung der Strategie mitwirken. Die Gruppe soll sich in provisorischer Zusammensetzung im Herbst 2022 erstmals treffen und auf Ende 2022 den ersten Anlass planen. Altersstrategie, Kerngruppe und die Idee des jährlichen Anlasses werden auch am Stadtapéro vom 3. September 2022 vorgestellt.